Wie Windenergieanlagen natürliche Nahrungsnetze zerstören können

Fledermäuse leisten einen wichtigen Beitrag zum Gleichgewicht unserer Ökosysteme, indem sie riesige Mengen Insekten fressen. Diese Ökosystemleistungen zu erfassen, ist jedoch ausserordentlich aufwendig. Ein wichtiges Puzzleteil haben Forschende des Leibniz Instituts für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin beigesteuert: Carolin Scholz und Christian Voigt untersuchten die Mageninhalte von 17 an Windenergieanlagen getöteten Grossen Abendseglern. Mittels DNA-Sequenzierung konnten sie 46 verschiedene Insektenarten aus 9 verschiedenen Ordnungen nachweisen, die meisten davon Nachtfalter und Käfer. Ein Fünftel der nachgewiesenen Arten sind in der Land- und Forstwirtschaft als Schädlinge verschrien, beispielsweise der Esskastanienbohrer (Curculio elephas) oder der Eichenwickler (Cydia splendana). Scholz und Voigt schliessen daraus, dass der Verlust von Fledermäusen Nahrungsnetze stört und es dadurch zu mehr Schädlingen in der Land- und Forstwirtschaft führen könnte. Dies würde wiederum den Einsatz von mehr Pestiziden mit sich bringt.

Die Stiftung Fledermausschutz setzt sich seit 15 Jahren auf wissenschaftlicher Basis für eine fledermausfreundliche Umsetzung von Windenergieprojekten ein. Zum Wohl unserer nächtlichen Flugakrobaten - und im Interesse der Land- und Forstwirtschaft.

Zur Medienmitteilung des Instituts für Zoo- und Wildtierforschung.

Mehr zum Engagement der Stiftung Fledermausschutz für eine fledermausfreundliche Nutzung der Windenergie.