Mobilfunkantennen

Die Anzahl der erforderlichen Mobilfunktantennen steigt in der Schweiz mit zunehmenden Datenhunger sowie der Umstellung auf die 5G-Technologie an.
Foto: Stiftung Fledermausschutz
Negative Auswirkungen von Mobilfunkantennen auf Fledermäuse sind bisher keine bekannt, die Datengrundlage ist allerdings nur dünn.
Foto: Stiftung Fledermausschutz
Im Sinne des Vorsorgeprinzips werden Mobilfunktantennen heute gegenüber Fledermauskolonien und -flugkorridoren abgeschirmt und es wird ein Monitoring verlangt, um allfällige negative Auswirkungen zu erfassen..
Foto: Samuel Betschart

Mit dem stetig steigenden Datenverkehr über unser Mobilfunknetz steigt auch die Anzahl der erforderlichen Mobilfunktantennen. Durch die Umstellung auf 5G nimmt die Anzahl Antennen weiter zu.  

Dementsprechend gelangen auch immer mehr Anfragen besorgter Bürger*innen an den Fledermausschutz, ob Mobilfunktantennen negative Auswirkungen auf Fledermäuse haben.  

Über die Einflüsse kurzwelliger, nichtionisierender Strahlung, zu welcher auch die Mobilfunkstrahlung gehört, auf den Menschen gibt es mittlerweile zwar zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten jedoch mit teilweise unterschiedlichen Ergebnissen. Generell stellen Studien mit einem soliden Versuchsaufbau und guter Qualitätskontrolle weniger negative Einflüsse fest als solche mit geringerer Qualitätskontrolle (siehe Quellen).

Bezüglich Fledermäuse existieren bis heute unseres Wissens keine Studien, die negative Auswirkungen von Mobilfunkstrahlung auf Fledermäuse belegen. Bei verschiedenen, in unmittelbarer Nähe zu Fledermausquartieren installierten Mobilfunkmasten konnte bisher kein negativer Einfluss auf die Fledermäuse (z.B. geringerer Fortpflanzungserfolg, höhere Mortalitätsrate, Verhaltensänderungen etc.) beobachtet werden, der nachweislich auf Mobilfunkstrahlung zurückzuführen ist.

Massnahmen

Im Sinne des Vorsorgeprinzips im Zusammenhang mit dem bundesrechtlichen Schutz der Fledermäuse (Natur- und Heimatschutzgesetz NHG) ist im Rahmen von Planungsverfahren neuer Mobilfunkmasten bei vermuteten oder bekannten Fledermausvorkommen frühzeitig Kontakt zur Regionalen Koordinationsstelle Fledermausschutz aufzunehmen.

Gemäss diesem Vorsorgeprinzip wird die Strahlung von Mobilfunkantennen, welche Fledermausquartiere oder deren Flugkorridore potenziell negativ beeinflussen, gegenüber den Tieren abgeschirmt und es wird ein Monitoring verlangt, um einen allfälligen Bestandsrückgang infolge der Strahlung zu dokumentieren.

So kann gewährleistet werden, dass der Einfluss auf potenziell betroffene Fledermäuse möglichst gering ausfällt und das Planungsverfahren nicht unnötig in die Länge gezogen wird.

 

Quellen:

Grimes, D. R. (2022): Radiofrequency Radiation and Cancer – A Review. JAMA Oncol. 2022;8(3):456-461. https://doi.org/10.1001/jamaoncol.2021.5964.

Jagetia, G. C. (2022): Genotoxic effects of electromagnetic field radiations from mobile phones. Environmental Research 212 (D), 113321. https://doi.org/10.1016/j.envres.2022.113321.

Vijayalaxmi & T.J. Prihoda (2019): Comprehensive Review of Quality of Publications and Meta-analysis of Genetic Damage in Mammalian Cells Exposed to Non-Ionizing Radiofrequency Fields. Radiation Research 191(1):20-30. https://doi.org/10.1667/RR15117.1